Interview mit Silbermond
 
DJ Mike Checkoff in talk!

"Silbermond - Interview mit Stefanie & Thomas" (10.07.2004)

 
 
Interview im Auftrag der von www.partys-bei-uns.de!
© Michael Schiller, Julil 2004

 

 


Thomas (guitars) (2.von links), Stefanie (vocals) (3. von links)

beim Schwoagerer Open Air 2004 (Sa, 10.07.2004)

Hits:
>>Mach´s dir selbst<<
>>Durch die Nacht<<
>>Symphonie<<

Release des neuen Albums "Verschwende deine Zeit", Mo, 12.07.04
Beginn der "Verschwende-deine-Zeit-Tour" durch Deutschland ab 15. September
2004

© Michael Schiller, Juli 2004

im Auftrag von www.partys-bei-uns.de & Radio Galaxy Rosenheim, 106,6!

Michael: Bei mir sind jetzt die Stephanie und der Thomas von "Silbermond". Tach euch beiden!
Stefanie & Thomas: Hallo, schönen guten Tag!
Michael: Eure Heimatstadt, die heißt ja Bauzen, wo liegt die denn.
Stephanie: Bauzen liegt praktisch in Sachen und zwar 50 km östlich von Dresden, ´ne ganz gemütliche Stadt. 1000 Jahre alt und vielleicht auch bekannt durch den Bauzener Senf, sehr, sehr lecker!!!
Michael: Jetzt möchte ich erst mal ein Gerücht klären: Es heißt immer in der Presse und auch im Hörfunk, ihr lebt in einer WG zusammen! Ist das richtig?
 
Thomas:

Ja, das ist komplett richtig! Also, wir wollten nach Berlin ziehen, und wir drei Jungs wollten eigentlich zusammen in eine WG ziehen, aber es ist gar nicht so einfach für drei junge Musiker, die sich gerade eben selbständig gemacht haben, ´ne Wohnung zu finden.
Zwar stehen in Berlin sehr, sehr, sehr viele Wohnungen leer, aber es ist wie gesagt nicht so einfach, weil keiner uns haben will. Das mussten wir auch spüren und sind jetzt bei Stephanie in der Einraum-Wohnung untergekommen, weil uns kurzfristig, als wir mit unseren Möbeln schon auf dem Weg nach Berlin waren, uns der Vermiter abgesagt hatte.
Wir waren schon voller Hoffnung und dachen, "Jetzt haben wir endlich ´ne Wohnung gefunden!", aber auf dem Weg dahin hat uns dann der Makler abgesagt, weil es ihm zu heiß war. Es hieß, wir würden dann dort proben und has´de nich gesehen, ist eben nicht so einfach...und jetzt wohnen wir eben bei Stephanie zusammen, wenn wir mal in Berlin sind!

Michael: Unglaublich, man denkt, jeder von euch hat´ne Penthauswohnung und so?
Stephanie: Was ja ein Fehler ist, das alle Leute denken, dass wenn man eine Single draußen hat man gleich Millionär ist. Wir können so viel sagen: Wir haben total viel Spaß was wir machen. Wir machen das jetzt seit sechs Jahren, spielen seit vier Jahren in der Besetzung und freuen uns einfach über die Chance, die wir haben. Es steckt doch sehr viel Arbeit dahinter. Der Spaß ist immer dabei, aber es ist trotzdem Arbeit. Das mit dem Geld ist ungefähr so, ich weiß nicht, ob du das kenntst: Du kannst gerade mal so im Monat deine Rechnungen bezahlen und dann ist es gut.
Michael: Ihr kennt auch Kazaa, WinMX und so...! Habt ihr auch schon selber mal etwas illegal downgeloadet?
Thomas:

Also ich bin ganz stolz darauf, sagen zu können, dass ich selbst noch nie eine CD gebrannt oder mir was aus dem Netz geladen hab. Wahrscheinlich, weil ich es gar nicht kann! Also mein Bruder, Johannes, der Bassist, beschimpft mich immer, dass ich zurückgeblieben bin, in dieser Hinsicht bin ich es auch. Ich hab das noch nie gemacht und bin auch stolz drauf das sagen zu können!

Stephanie:

Also ich bin da auch so, dass ich von Computern fast gar keine Ahnung hab. Ich weiß wie man emails versendet und wie man da drauf schreibt und mehr will ich auch gar nicht wissen. Wir haben jetzt echt mal ein erschreckendes Erlebnis gehabt. Und zwar wurden bei Kazaa, nur um das zu testen, fehlerhafte Files reingesetzt. Ja es ist eben schade, dass viele Leute die Musik illegal runterladen. Man macht sich eben die Arbeit und ...

Michael: Wie denkt ihr über Fans, die eure Songs downloaden?
Thomas: Da wird vergessen, dass Musik eigenlich was wert sein soll. Es ist wie wenn man in´s Taxi steigt, sich irgenwo hinfahren lässt und dann austeigt ohne zu bezahlen.Ich mein, man hat ja ein Hörerlebnis und wenn einem das gefällt oder wenn einem das was wert ist, sollte man auch dafür bezahlen. Das kostet ja alles Geld, z. B. das Studio, in dem man den Song aufnimmt muss bezahlt werden.Ich hab mir immer meine Platten gekauft, die ich haben wollte und so werde ich es auch in Zukunft machen, denn Musik ist mir einfach was wert.
Michael:

Wenn ich das so sagen darf, ihr vier seid ja noch ziemlich jung, zwischen 20 und 22 Jahren...

Stepanie: 19. Ich bin 19, die Jüngste praktisch.
Michael: Also das Nesthäkchen?
Stephanie: Ja, so kann man das sagen.
Michael: Wie geht das, man ist auf der Schule und von heute auf morgen sagt man dann: "OK, ich plan´ jetzt ´ne Band, werde ich Superstar und verdiene mächtig viel Schotter!"
Stephanie:

Erstens, das mit der Kohle iss ja gar nich so. (Hahaaaaa)! Und zweitens, als wir angefangen haben und uns vor sechs Jahren getroffen haben war ich 13. Wir haben uns kennen gelernt auf so einem Chor mit über 100 Leuten, das war so was wie ein Musicalprojekt.
Der Chor hatte auch eine Band. Die Jungs waren in der Band und ich im Chor und so haben wir uns eben kennen gelernt.Dann haben wir begonnen zusammen Musik zu machen. Du machst das aus reinem Spaß, denn Schule ist ja nicht gerade was, das man als Spaß bezeichnen kann und du hast eben ein Hobby gefunden in das du einfach sehr viel Leidenschaft reinstecken kannst. Indirekt hat sich bei uns schon ziemlich zeitig gezeigt, dass das das einzige ist, das wir machen wollen.Und dann hat sich das ergeben, dass wir sofort nach der Schule und dem Zivildienst entschieden haben, hey wir wollen den ganzen Tag Musik machen. Und dass wir so eine Chance bekommen haben und ´ne Platte rausbringen dürfen und auch ein Album, das wissen wir sehr, sehr zu schätzen. Denn viele Bands bekommen heutzutage keine Chance mehr, denn jeder weiß ja, was derzeit bei den Plattenfirmen so ab geht.

Michael: Thomas. Es ist ja so, du bist noch ziemlich jung. Ich darf mal raten, dass du sonst keine andere Ausbildung hast?
Thomas: Das ist richtig. Man muss dazu sagen, dass ich persönlich zwar den Schulabschluss gemacht habe, allerdingst hätte ich nicht gewusst was ich sonst so machen sollte.Ich wär vielleicht auf ´ne Uni gegangen und hätte irgend etwas studiert. Aber es wäre nie so gewesen, das ich mit so einer Leidenschaft dabei bin, wie bei der Musik. Deswegen hab ich mir gesagt, ich will mir nicht in zehn oder zwanzig Jahren den Vorwurf machen, ich hätte nicht das gemacht, was ich gewollt hätte.
Michael: Was würdest du jetzt anderen jungen Leuten raten, was sie mache sollten wenn die jetzt sagen. Hey, Silbermond, geile Band, cool, will ich auch machen. Sollen die das auch einfach machen wie ihr: wagen, riskieren, machen? Oder sagen, lieber auf Sicherheit setzen und eine Ausbildung machen?
Stephanie:

Jeder muss seinen Weg gehen. Wir machen das, was uns grad Spass macht und worin wir uns auch sicher sind. Und deshalb haben wir auch keinen Plan B. Wir sind überzeugt von dem, was wir grad machen, sonst könnte man es auch nicht. Und wenn jemand wirklich fest daran glaubt, fest daran arbeitet und sehr viel Geduld mitbringt, was man auch haben muss, sich durchspielt, (also sehr, sehr viel live spielen, das ist wichtig, ganz, ganz, ganz viel spielen), dann klappt das auch. Also man muss einfach nur fest davon überzeugt sein!

Michael: Warum denn jetzt eigentlich deutsch, würde mich mal interessieren. Ihr habt ja, glaube ich, am Anfang englische Coversongs geträllert?!
Stephanie:

Wir haben mit englischen Songs angefangen, denn deine Lieblingsband, die du immer gehört hast, die haben auch alle englisch gesungen! Es war halt damals so der Trend auf englisch texten und singen. Es sind also am Anfang so vier oder sechs englische Song entstanden....(Thomas: ...schlechte englische Songs!!!!) Hähähä, ja, mehr oder weniger. Dann haben wir uns gesagt, "Mann, wir übersetzen mal diese Texte ins Deutsche, was erzählen wir hier überhaupt. Wir können die Sprache nicht wirklich, es ist nicht unsere Muttersprache, wir verstecken uns eigenlich nur hinter irgendwelchen Redewendungen, die wir in der Schule gelernt haben. Eines Tage kam unser Schlagzeuger mit einem deutschen Text in den Proberaum, wir haben einfach Musik drauf gemach und das war der erste deutsches Song. Und nach dem waren wir uns eigenlich ziemlich sicher, hey, deutsche Songs sind´s. Du kannst dich besser ausdrücken, es ist deine Muttersprache und du musst nicht immer zu deinem Englisch-Lehrer laufen und fragen, ob das grammatikalisch richtig ist. Ja, deswegen machen wir das.

Michael: Bandcontests haben euch richtig groß rausgebracht und ihr brauchtet nicht den Dieter Bohlen dazu?!
Thomas: Ja, wer braucht schon den Dieter Bohlen? Ja gut, das ist ja immer Geschmacksache aber Band Contests haben schon immer dazu gehört und man kann sich mit andern messen und auch viele nette Bands kennen lernen.
Stephanie: Bandcontest haben uns sehr geholfen. Jedes Konzert, egal ob Wettbewerb oder ein normales Konzert ist ein Schritt nach vorne. Du bekommst Erfahrung und ist auch ein Stück Bestätigung wenn du gut abschneidest. Das Publikum wir immer größer, die Bühnen werden immer größer, es kommt immer ein Stück dazu und in so fern ist das sehr wichtig.
Michael: Eines interessiert mich noch.Eurer Song "Mach´s dir selbst", ist das eine Aufforderung zur Masturbation oder wie darf man das verstehen? : )))
Stephanie:

Wenn du das so sehen willst, darfst du das gerne so sehen. Aber ich glaube, wir wollten auch ein wenig provozieren, dass die Leute auch mal wirklich auf den Text hören. Natürlich, jeder denkt nur an das Eine. Auf der anderen Seite war uns wichtig, hey, wenn du ´nen Wunsch hast, mach´s dir doch einfach selber.Wir wollten auch mit der ersten Single einfach zeigen, hey, wir sind ´ne Live-Band, wir sind jung und wir sagen das was wir sagen wollen. Mit unserer aktuellen Single, "Durch die Nacht" wollten wir die andere Seite von Silbermond zeigen! Und wenn man in das neue Album reinhört, ist jetzt ab Montag, den 12 Juli in den Läden, sieht man wirklich wir machen alles bunt gemischt.

Michael: Thomas, deine größte Makke?
Thomas: Meine größte Makke??? Ich schlafe auf dem Bauch, praktisch mit dem Kopf auf dem Kissen und die andern wundern sich warum ich nicht ersticke!
Michael: Stephanie, deine größte Makke?
Stephanie:

Ich rede sehr, sehr viel! Zumindest wenn ich nicht heiser bin...
(Kommentar an dieser Stelle von Michael: Das wundert mich gar nicht!!!)
(Thomas wirft ein:) Hahaha, bei Schlafen!!!!!
Oh ja, ich rede im Schlaf. Also wie gesagt, wir wohnen ja in dieser Einraumwohnung und wir schlafen im gleichen Raum. Die Jungs wachen dann immer auf, weil ich im Schlaf so laut rede. Also ich verarbeite praktisch das, was ich am Tag erlebt habe in der Nacht und rede dann im Schlaf sehr, sehr laut. Tut mir dann wahnsinnig leid um den Schlaf der Jungs aber da kann ich ja auch nix machen.

Michael: OK, dann wünsche ich euch alles Gute für eure Tour, die wie das neue Album "Verschwende deine Zeit" heißt.
Thomas: Genau. Die Tour beginn am 15. September!
Stephanie:

Wenn ihr mal bei einem unserer Konzerte vorbeischauen wollt, weil´s grad in der Nähe ist, kuckt doch mal auf unsere Homepage: "www.silbermond.de" bei den Terminen!

Und noch was! Unsere Tour wollen wir nicht alleine machen!
Wir kommen sicher auch in eure Stadt. Wenn ihr jung seid und/oder in einer Schülerband spielt und viel Spaß am Musikmachen habt, dann schreibt uns eine Mail und bewerbt euch bei uns. Vielleicht steht ihr dann auf unserer "Verschwende-deine-Zeit-Tour" zusammen mit uns auf der Bühne!

Michael:

Vielen Dank für´s Interview.

Thomas & Stefanie: (unisono) Wir sagen vielen Dank! Danke schön!

 

   
 
 
Links:

www.silbermond.de
 
Bericht: (c) Michael Schiller a.k.a. DJ Mike Checkoff 2004
 
 
 
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